6. Februar 2022 | Autor
Rezension zum Manga There is no future in this love
Insgesamt hat mich die Geschichte sehr berührt und im ersten Band fand ich, dass die Darstellung der Geschlechtsdysphorie ziemlich gut war, wenn auch drastisch auf das körperliche bezogen. Ich muss zugeben, dass ich vom zweiten Band, was das Thema trans/genderqueerness angeht, enttäuscht war.
Manche Aussagen haben mich wohl getroffen, weil es eben einfach so wahr und traurig zugleich ist.
Dennoch hat mir die Tiefe in Bezug auf Identität/Zwischenmenschliches gefehlt. Im zweiten Band blieb das Thema oberflächlich, auf Kleidung etc. bezogen, dabei geht es um so viel mehr! Wie möchte der Charakter wahrgenommen, wie angesprochen werden? Möchte er als Kumpel etc. bezeichnet werden? Empfindet er sich als weiblich, als nicht-binär oder als genderqueerer Mann?
Gut gefallen hat mir, auch tiefere Einblicke in die Gefühlswelten der anderen Charaktere zu bekommen. In diesem Zug werden weitere Gedanken zum Thema „wie will ich leben, was möchte ich hinterlassen?“ aufgegriffen.
Der Autor selbst ist übrigens nicht trans, hat aber anscheinend viel recherchiert.
Ein interessantes Interview findet sich hier: https://www.manga-passion.de/articles/3394/interview-mit-bingo-morihashi-und-suwaru-koko-den-schoepfern-von-there-is-no-future-in-this-love
Im Nachwort wird Hoffnung auf ein Wiedersehen mit den Charakteren gemacht. Ich würde mich freuen, wenn es noch weiter gehen würde. Ganz rund und abgeschlossen fühlt es sich für mich jedenfalls nicht an. Es bleiben Fragen offen.
So oder so … Geschichten wie diese können dazu beitragen, dass das Verständnis durch Sichtbarkeit stiegt. Zudem hat mich die Geschichte sehr berührt und ich empfehle sie trotz der Abstriche sehr gerne weiter!
Am nächsten Storytellersamstag geht es passenderweise darum, wie wichtig das Geschlecht von Charakteren ist. Dazu werde ich auf jeden Fall einen Post machen.
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